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Verband 23.03.2022

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Erfolgreiche Verbandsarbeit #4 Fundraising

Laut Informationsblatt der Fachstelle Vitamin B für Vereine unterscheidet man zwei Arten der Mittelbeschaffung: Förderbeiträge von öffentlicher Hand und Stiftungen sowie Sponsoring, bei dem es zu seinem Gegengeschäft mit dem Sponsor kommt. In diesem Artikel geht es hauptsächlich um ersteres. Dabei gibt es viele unterschiedliche Arten der Mittelbeschaffung. Eine der einfachsten Möglichkeiten ist es, Spenden von Einzelpersonen zu sammeln, beispielsweise an Anlässen, durch Crowdfunding oder über schriftliche Anschreiben. Je nach Projekt können auch die Beiträge der Vereinsmitglieder temporär erhöht werden. Wichtig ist, dass dies früh genug geplant wird.

Das Beschaffen von Unterstützungsbeiträgen von Stiftungen, der öffentlichen Hand (Gemeinde, Kanton, eventuell Bund) sowie kleineren Firmen sind wohl die bekanntesten Möglichkeiten des Fundraising. Sie können mit grossem Aufwand verbunden sein, können aber auch namhafte Beiträge generieren.

 

Geldgeber in der Region finden

Erfolgsversprechend ist es, bei Adressen anzufragen, die in der Region verankert und/oder einen Bezug zum Thema haben. So kann der Verband Chöre Innerschweiz CIS laut Andreas Hofstetter, ehemaliger Kantonalpräsident und jetzt Verantwortlicher für Kommunikation beim CIS regelmässig Erfolge mit dem Migros Kulturprozent verbuchen für die Realisierung von Gesangsfesten, des LUGA-Singen oder Kinder- und Jugendanlässen. Wie Vreni Lins, Kantonalpräsidentin des Glarner Kantonalgesangsverband GLKGV sagt, werden auch Anfragen der Chöre an den Lotteriefonds (kantonale Ebene) meist positiv beantwortet. Der Glarner Kantonalgesangverband erhält zudem für sein jährliches Mitwirken an der «Näfelser Fahrt» von der Regierung CHF 2000.-.

Ebenso können lokale Firmen mit Beiträgen ein Projekt unterstützen. Kleine Beträge werden laut André Callegari, Inhaber der Agentur «Stadtpark Südwest» für Fundraising und Kommunikation, gegen Erwähnung im Programmheft gerne gesprochen. Der Verband Chöre Innerschweiz beispielsweise hat schon mehrmals Gelder von lokalen Firmen erhalten. Für spezielle Anlässe sucht der GLKGV für die Festbroschüre Firmen, die ein Inserat buchen und so einen Beitrag leisten.

Es ist empfehlenswert, regionale Stiftungen anzufragen, da nationale Stiftungen in der Regel keine Beiträge an regionale Projekte sprechen. Auf dem eidgenössischen Stiftungsverzeichnis, Fundraiso und StiftungSchweiz und auch über kantonale Verzeichnisse findet man mögliche Adressen und kann nach unterschiedlichen Kriterien suchen. Regionale Stiftungen, werden laut Vitamin B häufig durch die kantonalen Banken verwaltet.

 

Aufwand wird belohnt

Allerdings ist Fundraising mit Arbeit verbunden. So Andreas Hofstetter: «Der Aufwand besteht darin, bei allen Institutionen anzuklopfen und nachzufragen. Leider ist der Ertrag unterschiedlich. Kann sich eine Institution nicht mit dem Projekt identifizieren, so scheitert es in der Regel.» Und André Callegari gibt zu bedenken: «Stiftungen erhalten immer mehr Anträge. Unvollständige oder schlecht formulierte Gesuche haben kaum Chancen.» Wichtig sei es auch zu bedenken, dass kleinere Stiftungen Gesuche nur ein- oder zweimal im Jahr beurteilen. Sei aber ein Gesuch vollständig und gut formuliert, so sei «Erfolg über kurz oder lang – Fundraising braucht Zeit – wahrscheinlich.» Der Schweizerische Stiftungsverband «SwissFoundations» hat hierfür eine Anleitung für «Das perfekte Gesuch» vorgelegt.

 

Welche Erfolgstipps gibt es?

Laut dem Fundraising-Experten André Callegari tut man bei der Mittelbeschaffung gut daran, sich an bewährten Verkaufstechniken zu orientieren: «Fundraising ist Marketing, sein Produkt ist das Gefühl, eine gute Sache unterstützt zu haben.» Ebenso sei ein transparentes und selbstbewusstes Auftreten wichtig, denn Fundraising habe nichts mit Betteln zu tun. Er rät auch dazu, sich weiterzubilden, um durch eine professionelle Herangehensweise seine Chancen zu steigern.

Zentral ist es zudem, sein Projekt im eigenen persönlichen Netzwerk bekanntzumachen, um so mögliche Geldgeber im eigenen Umfeld zu finden, da persönliche Beziehungen ein wichtiger Schlüssel fürs Gelingen sind. So lautet sein Rat: «Trainieren Sie Ihre Social Skills, pflegen Sie Ihr Netzwerk, diskutieren Sie Ihre Anliegen mit Ihrem Umfeld. Stellen Sie Fragen: Wer kennt wen, der helfen könnte? Erkennen Sie Verbindungen, ähnliche Ziele, bringen Sie Menschen zusammen. Und haben Sie Spass dabei!»

 
Weitere nützliche Links:

-Ausführliche Informationen zu verschiedensten Arten der Mittelbeschaffung auf der Seite der Fachstelle Vitamin B für Vereine

https://www.vitaminb.ch/vereinsthemen/finanzen/mittelbeschaffung

 

-Gute Beispiele für Fundraising:

https://www.vitaminb.ch/vereinswissen/fundraising-vereine/

Isabelle Schmied