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SFEC-Weekend 15.11.2021

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SFEC-Masterclass für Chorleitende mit Nicolas Fink vom 21. – 23. Januar 2022 in Lausanne

1.     Am SFEC-Weekend vom 21.-23. Januar 2022 in Lausanne bietest Du eine Masterclass für Chorleitende an. Was erwartet die Teilnehmenden?

Wir werden eine sehr realistische Situation vorfinden, in welcher es gilt, in kurzer Zeit ein bedeutendes Werk einzustudieren. Dabei ist es entscheidend zu erkennen, warum eine Probe mal «flutscht» und warum es mal zäh läuft. Effizienz ist ein Handwerk, welches oft mit Charisma verwechselt wird. Diesen Werkzeugkasten möchte ich gerne öffnen und gleichzeitig das Bewusstsein fördern, dass man als Chorleiter dem Ensemble zu dienen hat - und nicht umgekehrt!

2.     An wen richtet sich das Angebot?

Das Angebot richtet sich an Chorleitende jeglicher Couleur, je diverser, desto besser. Es soll ja auch ein reger Austausch stattfinden, da ist es hilfreich, wenn unterschiedliche Erfahrungen da sind.  

3.     Der Schweizer Jugendchor stellt sich den Teilnehmenden als Chor in Deiner Masterclass zur Verfügung. Wie ist die Arbeit mit dem SJC?

Der Schweizer Jugendchor ist ein gut eingespieltes Team, welches ein sehr hohes Arbeitstempo an den Tag legen kann, wenn man weiss, wo das «Gaspedal» ist. Dieses zu finden ist für jeden Chorleitenden eine grosse Herausforderung. Gleichzeitig ist es aber ein unglaublich liebenswürdiger «Haufen», welcher eine tolle Energie ausstrahlt – als Leiter fühlt man sich gestützt und getragen.

4.     Die Masterclass beginnt ja einen Tag vor dem Start des eigentlichen SFEC-Weekends. Wozu wirst Du den Freitag nutzen?

Am Freitag werden wir uns erstmal etwas kennenlernen und die technischen Fragen klären. Dann werde ich gemeinsam mit dem SJC meine Methodik erläutern und mit den bisherigen Erfahrungen der Teilnehmer*innen abgleichen. So hoffe ich, hilfreiche Tipps geben zu können. 

5.     Am Samstag und Sonntag wird das Atelier dann für Sängerinnen und Sänger (Teilnehmende des SFEC-Weekends) geöffnet. Sie können mit dem Schweizer Jugendchor zusammen Faurés Requiem für das Abschlusskonzert am Sonntag erarbeiten. Wie sind dort die Masterclass-Teilnehmenden involviert?

Ich möchte, dass alle Beteiligten den Prozess des Einstudierens bewusst miterleben. Die Teilnehmenden werden also auch die Gelegenheit haben, mit dem grossen Chor zu arbeiten – immer mit dem Ziel vor Augen. Es dürfte also spannend werden! 

6.     Was erwartest Du von den Teilnehmenden? Was versprichst Du Dir von dieser Masterclass?

Es geht in erster Linie um das Handwerk, nicht darum, welches jetzt die richtige oder falsche Interpretation des Fauré Requiems ist. Deswegen wünsche mir, dass man mit Offenheit in dieses Projekt geht und bereit ist, die eigene Methode in Frage zu stellen - ich selbst tue dies irgendwie nach jeder Probe – man lernt nie aus.

7.     Was sind die nächsten Projekte mit dem Schweizer Jugendchor mit Dir als künstlerischem Leiter?

Gerade haben wir eine neue CD aufgenommen, welche vor Weihnachten erscheinen wird. Ich freue mich auf die CD-Taufe, denn die letzte fiel ja COVID zum Opfer! 

8.     Du selbst bist seit letztem Jahr der Chefdirigent des WDR Rundfunkchores. Wie bist Du gestartet und wo steht Ihr mit Euern Projekten?

Natürlich verlief das Jahr durch COVID anders als gedacht. Die Arbeit in kleinen Gruppen, die Verlagerung in den digitalen Raum haben durchaus viele positive Auswirkungen gehabt. Ich bin mir in dieser Zeit auch nochmals ganz anders bewusst geworden, welchen Wert unsere Arbeit hat: ohne Chorgesang fehlt den Menschen wirklich was! Jetzt sehnen wir aus alle aber wieder nach grösseren Besetzungen und kleineren Abständen!

 

Schriftlich geführtes Interview von Liliane Keller