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TuttiCanti 11.07.2024

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TuttiCanti 2024

Ateliers

Neben den traditionellen Juryauftritten und den Konzerten auf verschiedenen Open-Air-Bühnen war dies wohl die beeindruckendste Seite des Festes. Es wurden 16 Workshops organisiert, die den Chorsänger*innen die Möglichkeit gaben, sich mit einem Repertoire zu beschäftigen, das ihnen vielleicht (noch) nicht vertraut war.

Für die "spontanen Workshops" war weder eine Anmeldung noch eine vorherige Probe erforderlich. Interessierte Chorsänger*innen konnten zu Manuela Dorthe gehen, die Eltern, Grosseltern und die Kleinen zum gemeinsamen Singen empfing. Der Musikwissenschaftler Jean-Yves Haymoz bot den Chorsänger*innen eine Einführung in den improvisierten Kontrapunkt in Duos, Trios und Kanons an, wie er in der Renaissance üblich war. Hajatiana Rakotozafy und Joseph Senghor nahmen die Teilnehmer mit auf eine Reise durch die Musik Madagaskars und des Senegals, während Maria-Antonietta Mollica sich mit dem Setzen von Stimmen beschäftigte. Erwin Buba Bertschy legte die Grundlagen des Jodelns und Pascal Mayer ließ die Teilnehmer die Stücke aus dem für diesen Anlass herausgegebenen "Song Book" entziffern. Jedes Konzert begann mit der Interpretation eines dieser Lieder durch die gesamte Versammlung, eine originelle und willkommene Initiative. Neben diesen spontanen Workshops gab es auch halbspontane und langfristige Workshops, bei denen sich die Chorsänger im Vorfeld des Festes trafen, um spezielle Konzerte vorzubereiten.

Jedes dieser Programme (ausser den Messen) wurde zweimal aufgeführt. Selbstverständlich konnten die Chöre ihr Programm auch vor einer Jury präsentieren, mit mündlichem Feedback zu ihrer Darbietung, und traten unter freiem Himmel an verschiedenen Orten im Dorf auf. Das Publikum konnte auch dem kantonalen Finale des Gesangswettbewerbs am 1. Mai beiwohnen. Diese wunderschöne Freiburger Tradition des ersten Mai, bei der die Kinder von Tür zu Tür ziehen und singen, wurde vom Freiburger Verband unterstützt, indem er den angehenden Sänger*innen die Möglichkeit gab, in verschiedenen Ecken des Kantons vor einer Jury aufzutreten. Bei Tutticanti 2024 traten die nach Regionen ausgewählten Kandidaten in freundschaftlichen Wettkämpfen gegeneinander an. Die Gewinnerinnen und Gewinner erhielten unter anderem einen Gutschein für vier Sitzungen Stimmbildung und Chorunterricht, die von professionellen Sängerinnen und Sängern erteilt werden.

 

Messen

Da der erste Tag von Tutticanti auf demselben Kalender fiel wie das Fronleichnamsfest, war es nur natürlich, dass alles mit einer Messe begann. Die Chöre, die sich für den Workshop angemeldet hatten, führten unter der Leitung von Jürg Schwedimann die berühmte «Messe brève n°7 dite "aux chapelles"» von Charles Gounod auf. Da der letzte Tag von Tutticanti ein Sonntag war, leitete derselbe Dirigent den Workshop, der der «Messe brève» von Léo Delibes gewidmet war. Die Choristen, die von der Pfarreimusik Wünnewil-Flamatt begleitet wurden, brachten dort auch ein eigens für diesen Anlass in Auftrag gegebenes Werk zur Aufführung: «Alles ist beginn» von Manfred Jungo sowie ein Stück von Abbé Kaelin "Jamais, plus jamais la guerre", ein Titel, der vom Bischof von Lausanne, Genf und Freiburg, Monseigneur Charles Morérod, der an diesem Tag amtierte, mehrmals als Gebet wiederholt wurde