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Verband 04.01.2018

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Theres-Ursula Beiner zum Gedenken

Die gebürtige Bernerin Theres-Ursula Beiner absolvierte eine Lehre als Drogistin. Die gleichzeitige Klavierausbildung wies früh auf eines ihrer vielen Hobbys hin: Instrumentalmusik. Sobald es die familiäre Situation der vierfachen Mutter zuliess, erwarb sie bei Tageszeitungen ihr journalistisches Rüstzeug. Parallel dazu besuchte sie Dirigentenkurse, gefolgt von der Leitung verschiedener Chöre. Bald wurde sie in den Vorstand des Solothurner Kantonalgesangvereins berufen, wo sie die Geschäftsstelle aufbaute und das Verbandsorgan redigierte. 1987 erfolgte die Wahl als Medienchefin in die Geschäftsleitung der SCV, zwei Jahre später zur SCV-Vizepräsidentin, und von 1993 bis 2001 redigierte die leidenschaftliche PR-Fachfrau die viersprachige Schweizer Chorzeitung. Sie nahm ziemlich alle Chargen im Laienchorwesen wahr: Sängerin, Dirigentin, Pianistin, Redaktorin, Verbandsfunktionärin, Graphikerin und Journalistin, Medienchefin, Moderatorin von Anlässen und Konzerten sowie von Radio- und Fernsehsendungen. In den 1980er und 1990er Jahren gab es wohl kaum ein SCV-Anlass, an dem sie nicht als OK-Mitglied oder Medienbeauftragte dabei war, und dies stets ehrenamtlich. Bis zuletzt wirkte sie als Moderatorin/Redaktorin für die Rubrik Chormusik beim Spartensender Radio EVIVA mit. Für ihre überaus zahlreichen Engagements verlieh ihr die SCV die Ehrenmitgliedschaft, und der Kanton Solothurn ehrte sie mit dem Kulturpreis.   

"Ich verstehe mich meist als Motor, der eine Sache antreibt. Wenn es läuft, wende ich mich gerne wieder Neuem zu", begründete die kontaktfreudige Verstorbene in einem Zeitungsinterview die vielen übernommenen Aufgaben. Ein starkes Temperament, sodann der Drang, Talente und Gaben sinnvoll einzusetzen, und unverkennbar ein gewisser Ehrgeiz gepaart mit Ausdauer liessen sie fortlaufend neue Vorhaben anpacken und zur nimmermüden Botschafterin für die Volkskultur werden. Der liebenswürdigen Verstorbenen gebührt für ihr langjähriges und vielseitiges Engagement für den Chorgesang der grosse Dank der SCV.

Louis Hürlimann